Mühle

Kienmuehle (klein)

Die Mühle wurde 1927 vollständig von der Mühlenbauanstalt und Maschinenfabrik Gebrüder Grosse aus Lohmen gebaut. Sie besitzt drei Mahlstühle, Quetschstuhl (linke Bilder) und einem Schrotgang (rechtes Bild). Der Schrotgang ist voll Funktionsfähig und arbeitet, im Gegensatz zu den Mahlgängen, mit herkömmlichen Mahlsteinen. Bis 1994 wurde hier noch regelmäßig geschrotet.

     Mahlgaenge (klein)             Mahlstuhl 1 (klein)             Schrotgang (klein)

Der Schrotgang kann, obwohl sonst nicht zum Mahlprozess gehörend, zur Getreideannahme verwendet werden. Dabei wird das Korn über einen Elevator (Gurtbecherwerk) und eine Förderschnecke zur eigentlichen Schüttmulde der Mahlgänge befördert. Bedingt durch den Transportweg, kann dabei das Getreide automatisch gewogen werden (linke Bilder). Nun wird das Getreide zur Reinigungsanlage (zweites Bild von Rechts) transportiert. Hier wird das Getreide zu erst von allen Fremdstoffen - wie Steinen, Metallen, Strohhalmen oder Mutterkorn - gereinigt. Im zweiten Reinigungsschritt (rechtes Bild) wird das Korn im Trieur und Aspirateur von unerwünschten Samen und anderen Getreidearten getrennt, sowie in der Schälmaschine die Schale vom Korn geschmirgelt und damit die Spelze abgetrennt. Um den Mahlprozess zu vereinfachen und die Mahlwalzen zu schonen, wird das Getreide im Quetschstuhl angequetscht.

     Waage 1 (klein)         Waage 2 (klein)        Reinigung 1 (klein)         Reinigung 2 (klein)

Nun kann das Getreide dem eigentlichen Mahlprozess zugeführt werden. Das vorbereitet Getreide gelangt über den Trichterboden (linkes Bild) zu den Mahlstühlen (Bild in der Mitte). Das nun vorgemahlene Getreide wird anschließend über Elevatoren und Schnecken auf den Sichterboden (rechtes Bild) gefördert.

     Trichterboden (klein)             Mahlstuhl 2 (klein)             Sichterboden (klein)

Im Plansichter (linkes Bild) wird das Mahlgut nach Partikelgröße gesiebt und dadurch bestimmt, ob und in welchen der Mahlstühle das Mehl weiter gemahlen wird. Dieser Prozessabschnitt wiederholt sich solange, bis das Mehl den gewünschten Ausmahlgrad erreicht hat. Nun wird das Getreide abgesackt und auf dem Trichterboden - auch Sackboden genannt - zwischengelagert. Am Ende des gesamten Mahlprozesses werden die unterschiedlichen Chargen in der Mischmaschine (linkes Bild) zu den gewünschten Mehl-Typen vermischt.

     Plansichter (klein)         Absackung (klein)        Mischmaschine (klein)

Der Antrieb der Mühle erfolgt mit einem dreiphasen Asynchronmotor. Die drei oberschlächtigen Wasserräder wurden mit dem Neubau 1927 nicht erneuert. Stattdessen wurde ein Wasserturbine installiert, welche allerdings geographisch bedingt nie die Dauerleistung der Wasserräder erreichte. Das Herzstück der Mühle ist dabei die 10m lange Königswelle (linkes Bild) im Keller. Von ihr werden alle angeschlossenen Unterprozesse mit relativem Drehzahlgleichlauf angetrieben. Beachtlich ist die getriebelose 90° Rotationsachsenverschiebung (rechtes Bild) für den Antrieb des Schrottganges.

     Antrieb 1 (klein)         Antrieb 2 (klein)

 

Fotos: Nico Quast